Tagebuch der Natur

Puchner, Willy, 2001
Öffentliche Bücherei Mühlau
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen Nicht reservierbar
Medienart Buch
ISBN 978-3-85326-244-3
Verfasser Puchner, Willy Wikipedia
Systematik JD.J - Sachbilderbücher für Kinder
Schlagworte Natur, Ethik, Ökologie, Illustration, Naturbegriff
Verlag Niederösterr. Pressehaus
Ort St. Pölten
Jahr 2001
Umfang [24] Bl.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Willy Puchner
Illustrationsang durchg. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Nicht exakte, wissenschaftlich fundierte Darstellungen prägen Puchners Einblick in die Welt der Natur, sondern eine anachronistisch erscheinende Leidenschaft des Sammelns, Betrachtens, Verweilens: An die Stelle von Daten und Zahlen treten liebevoll präsentierte Details, mit deren Hilfe jene schlichten Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt vorgeführt werden, die man oft übersieht - oder bereits so oft gesehen hat, dass man sie gar nicht mehr wahrnimmt. Mit Hilfe unterschiedlicher Textsorten und Materialien werden kleine Geheimnisse entschlüsselt und in Zusammenhang von Wissenschaft und Kunst gestellt. Handschriftliche Textgestaltung und detailliert ausgestaltete Bilder entziehen sich der raschen Betrachtung und ermöglichen eine meditative Annäherung an einen spannenden, überraschenden und durchaus auch humorvoll präsentierten Fundus.
*Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2002 *

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Christina Gastager-Repolust;
Philosophische Spurensuche in und nach der Natur - für Erwachsene, gelegentlich für ganz besondere Kinder, ansonsten keine Altersangabe möglich. (NN)

Wer in anderer Leute Tagebücher liest, ist selber Schuld, wenn er/sie die Schrift nicht entziffern kann. Tagebücher sind nicht für die Öffentlichkeit und sind sie es doch, dann ist das wohl postmodern, weil immer alles postmodern ist, das Zitate versammelt, das innerlich wirkt, das verträumt und vielfältig ist, das das Innere langsam nach außen stulpt und plötzlich ein sogenanntes Sachbuch für Kinder sein soll. Jeder Erwachsene nämlich weiß, wie Sachinformationen für Kinder gut aufbereitet sein sollen, er faselt dann von Zeilendurchschuss, Flattersatz, Schriftgröße und der klaren Abgrenzung der einzelnen Informationsblöcke voneinander. Also: hier finden Sie keine Informationsblöcke im herkömmlichen Sinne, aber haben Sie gewusst, dass Kamele nicht Bestandteil der Viehzählung in Österreich sind? Gut, haben Sie, aber wissen Sie auch, dass auf Sie und mich je 420 Bäume kommen, rein rechnerisch: in Österreichs Wäldern stehen 3,4 Milliarden Bäume. Was ich Ihnen sagen will: vor mir liegt ein fantastisches Buch, das mir Geheimnisse zuflüstert, das wie eine weise alte Frau oder ein weiser alter Mann mein Interesse weg vom Alltag hin zu den Wundern lenken will. Und ich Schaf (Schafe werden, so der Autor zur Viehzählung in Österreich, aufgegliedert in Mutterschafe, gedeckte Lämmer und andere Schafe) versuche Sie als Käufer/innen darauf hinzuweisen, dass der Text wirklich wunderschön schlecht zu lesen ist. Auf bemalten, beschriebenen Seiten schreibt Willy Pucher Zitate von Philosophen, Zitate von klugen Menschen, sogar aus der Gegenwart - auch Lyrik wie "Frühling" von Rainer Maria Rilke. Bis einschließlich der Bibliographie und den weiteren Verweisen wie den Internetadressen hält der Autor das anspruchsvolle und flüssigem Lesen zuwiderlaufende Schriftbild durch; ich bin ihm gefolgt, haben seiner leisen Stimme gelauscht, die "Nachrichten aus der Welt der Natur" waren nicht neu, mir zu sehr vom platten Zeigefinger dominiert. Empfehlenswert? Ja meinen Sie, ich schreibe so viel, wenn ich nicht begeistert wäre. Nur eben ein wenig verunsichert, für wen das Buch geeignet ist. Zum Liebetanken, Respektschöpfen und noch einmal die Umwelt entdecken.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Zufall und Neugierde ist die Systematik, mit der sich Willy Puchner an das, vom philosophischen Standpunkt gesehen, nicht fassbare Thema Natur heran wagt. Aufmerksame Langsamkeit ist die Technik, mit der er Spuren aus Natur, Literatur und Wissenschaft auf farbige Tagebuchseiten kritzelt, zeichnet und collagiert: Zitate, Definitionen, Assoziationen, Naturstudien, Verweise auf aktuelle Themen (Tierschutz, Klonen, BSE, Gentechnik), Fachliteratur und einschlägige Homepages. Keine scheinbar objektive Naturbeschreibung und -systematik setzt er sich zum Ziel, sondern eine höchst persönliche und ästhetische Betrachtungsweise, die ungewöhnliche Zusammenhänge, Assoziationen und Perspektiven auftut. Einen kleinen Teil der Vielfalt dieser Welt aufzuzeichnen versucht Puchner und leistet damit einen bemerkenswerten Beitrag zur Vielfalt in der Sachbuchwelt.

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